Informationen
Ablauf & Inhalte
Wie läuft eine typische Einheit ab?
Zu Beginn der Einheit nehmen wir uns Zeit zum Ankommen – Du kannst durchatmen und den Alltag hinter Dir lassen. Dann gehen wir gemeinsam zu den Pferden und nehmen Kontakt zu Deinem Therapiepartner auf. Die restliche Zeit wird sehr individuell gestaltet und an Deine Bedürfnisse angepasst – es kann sein, dass wir auf dem Paddock oder der Weide bei den Pferden bleiben, wir auf einen Reitplatz gehen für Bodenarbeit oder geführtes Reiten, wir Hügel und Baumstämme auf dem Hof nutzen für verschiedene Übungen oder dass wir eine kleine Runde ins Gelände gehen. Am Ende versorgen wir das Pferd, bringen es zusammen zurück und runden die Stunde mit einem kurzen Abschluss ab, damit Du das Erlebte in Ruhe nachspüren kannst.
Wie oft finden die Einheiten statt?
Das hängt von Deinen Zielen und Möglichkeiten ab. Die meisten kommen einmal pro Woche, andere in größeren Abständen. Gemeinsam schauen wir, welcher Rhythmus für Dich sinnvoll ist.
Wird während der Einheiten geritten?
Reittherapie bedeutet nicht automatisch Reiten. Je nach Zielsetzung geht es eher um die Begegnung mit dem Pferd, Bodenarbeit oder geführtes Sitzen auf dem Pferd. Ob und in welchem Umfang geritten wird, entscheiden wir individuell.
Rahmen & Zielgruppe
Ab welchem Alter ist Reittherapie geeignet?
Reittherapie eignet sich in der Regel ab etwa 3–4 Jahren. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Jede Einheit wird individuell an Alter und Bedürfnisse angepasst.
Ist Vorerfahrung mit Pferden nötig oder muss man reiten können?
Nein, Du brauchst weder Reiterfahrung noch Vorkenntnisse. Alles wird ausführlich erklärt und Du wirst dabei einfühlsam begleitet. Wichtig ist nur die Bereitschaft, sich auf die Begegnung mit dem Pferd einzulassen.
Können Eltern oder Begleitpersonen bei den Einheiten dabei sein?
In der Regel finden die Einheiten ohne Begleitperson statt. Dies ist wichtig, um einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen und die ungestörte Interaktion zwischen Dir, dem Pferd und mir als Therapeutin zu ermöglichen. Bei Kindern kann es am Anfang zur Eingewöhnung sinnvoll sein, dass sich eine Begleitperson in der Nähe aufhält. Das Ziel ist jedoch, dass die Einheiten allein stattfinden.
Kann ich auch teilnehmen, wenn ich Angst vor Pferden habe?
Das ist gar kein Problem. Viele Menschen sind anfangs unsicher, weil Pferde groß und stark sind. Wir gehen in Deinem Tempo vor und beginnen ganz behutsam – oft reicht es am Anfang aus, einfach nur in der Nähe des Pferdes zu sein. Schritt für Schritt kannst Du Vertrauen aufbauen, ohne Dich unter Druck gesetzt zu fühlen.
Ist Reittherapie „echte“ Therapie?
Reittherapie ersetzt keine ärztliche, psychotherapeutische oder heilpraktische Behandlung. Sie kann jedoch eine sinnvolle Ergänzung sein und auch begleitend zu anderen therapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden.
Pferdegestützte Therapie eignet sich für alle Menschen, die ihre körperliche, emotionale oder soziale Entwicklung stärken möchten. Sie kann einen wertvollen Beitrag leisten, eigene Ressourcen zu aktivieren, persönliches Wachstum zu fördern, innere Balance zu entwickeln und den Alltag gestärkt zu bewältigen. Durch die Begegnung mit dem Pferd entstehen Erfahrungen, die nachhaltig wirken und persönliche Entwicklungsprozesse auf natürliche Weise unterstützen.
Praktische Hinweise
Was sollte ich anziehen und mitbringen?
Bitte trage bequeme und wetterfeste Kleidung, in der Du Dich gut bewegen kannst und die auch dreckig werden darf, sowie festes Schuhwerk mit rutschfester Sohle (z. B. Wander- oder Turnschuhe, keine Sandalen). Gerade bei kühleren Temperaturen oder Wind gilt: lieber etwas zu warm als zu kalt anziehen. Einen Helm brauchst Du erst einmal nicht mitzubringen, nach Absprache reicht später dann z. B. ein Fahrradhelm.
Sehr empfehlenswert ist etwas zu trinken für vor oder nach der Einheit – im Winter gern auch etwas Warmes in einer Thermoskanne. Futter oder Leckerlis für die Pferde sind gut gemeint, sollten aber bitte zuhause bleiben.
Was muss ich vor Ort beachten?
Das Gelände und die Pferde werden so betreut, dass für Deine Sicherheit gesorgt ist. Ein paar Dinge sind aber wichtig: Bitte halte Dich an meine Anweisungen, gehe nicht ohne zu fragen an andere Tiere und
beachte, dass Pferde sensible Lebewesen sind und wir respektvoll mit ihnen umgehen. Und auch wenn wir umsichtig arbeiten: Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, denn Pferde sind Fluchttiere und reagieren instinktiv.
Achte bitte auch auf die Stromzäune und öffne bzw. schließe keine Tore ohne Absprache.
Bin ich während der Reittherapie versichert?
Als Reittherapeutin bin ich über eine Berufshaftpflichtversicherung abgesichert, die Schäden abdeckt, falls diese im Rahmen meiner Arbeit entstehen. Das schützt sowohl mich als auch die Teilnehmenden, falls einmal etwas durch ein Versehen meinerseits passieren sollte. Da jeder Umgang mit Pferden ein gewisses Restrisiko birgt, erfolgt die Teilnahme jedoch auf eigene Verantwortung. Ich empfehle deshalb eine private Unfallversicherung, so bist Du oder Dein Kind auch bei eigenen Unfällen bestmöglich abgesichert.
Was passiert bei schlechtem Wetter?
Die Einheiten finden grundsätzlich auch bei wechselhaftem Wetter statt. Bitte wähle Deine Kleidung dementsprechend. Nur bei starkem Sturm, Gewitter oder extremen Bedingungen wird die Einheit verschoben oder in einen geschützten Bereich verlegt.
Gibt es sanitäre Einrichtungen vor Ort?
Direkt bei den Pferden besteht die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen. Eine Toilette gibt es natürlich auch – diese ist jedoch etwa 5-10 Minuten zu Fuß entfernt am anderen Ende der Anlage.




